Die Computerspielstörung (Gaming Disorder) wird als offizielle Diagnose in die 11. Revision der International Classification of Diseases (ICD-11) aufgenommen, welche am 1. Januar 2022 in Kraft treten soll und von der World Health Organization (WHO) herausgegeben wird. Die Gamig Disorder wird neben dem pathologischen Glücksspielen der neuen Kategorie der Verhaltenssüchte zugeordnet. Die Symptome der Störung umfassen den Kontrollverlust über das Spielverhalten, eine Priorisierung des Computerspielens gegenüber anderen Interessen und die Fortsetzung des Computerspielens trotz negativer Folgen für die Betroffenen.
Durch die Aufnahme der Gaming Disorder als offizielle Diagnose in die ICD-11 wird dem massiven Leiden und den Folgeschäden Rechnung getragen, die in Folge einer Computerspielstörung entstehen können. Betroffenen soll so der Zugang zu geeigneten therapeutischen Maßnahmen erleichtert werden. Allerdings fehlt es bislang an einem einheitlichen diagnostischen Vorgehen und es noch wenig darüber bekannt, welche Interventionen am besten zur Behandlung der Gaming Disorder geeignet sind.
Entnommen aus Psychotherapeutenjournal 1/2021; Dipl.-Psych Katharina Leo; Prof. DR. Katajun Lindenberg