Videospielabhängigkeit – Ab wann kann Computerspielen als Sucht verstanden werden?


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Die intensive Freizeitbeschäftigung mit Videospielen wird häufig eher als Alltags- oder Generationenproblem gewertet, dabei lässt sich eine starke Häufung zusätzlicher psychischer Erkrankungen wie sozialen Ängsten oder Aufmerksamkeitsstörungen bei vorhandener Videospielabhängigkeit feststellen. Dabei ist noch nicht abschließend geklärt, ob z.B. die Depression Folge von oder Ursache für erhöhten Computerspielkonsum darstellt. Klar ist jedoch, dass es in diesem Bereich psychischer Störungen an evidenzbasierter Forschung mangelt und auch Wirkungsnachweise für Therapien fehlen. Bislang wurden für die sogenannten „Internet Gaming Disorders“ noch keine einheitlichen Kriterien für eine Diagnosestellung geschaffen. In der neuesten Auflage des DSM-V, das Diagnosesystem der American Psychological Association, wurden diese bisher nur als sogenannte „Forschungsdiagnose“ aufgenommen. Für die Praxis bedeutet das zunächst, dass nachwievor wissenschaftlich daran geforscht wird ob es sich um eine tragfähige Diagnose handelt und diese als weitere Suchtform aufgenommen werden kann.

Es finden sich durchaus Überlappungen von stoffbezogenen Abhängigkeiten (wie z.B. der Alkohol- oder Drogensucht) und der Gaming Disorder. Jedoch ist die Thematik in Fachkreisen einigermaßen umstritten. Kritische Stimmen sehen darin eine voreilige Pathologisierung einer Freizeitaktivität.

Computerspielen kann wie andere Verhaltensweisen auch bis zu einem gewissen Grad als alltägliche und bedenkenlose Beschäftigung betrachtet werden. Aber auch dieses kann problematische Ausmaße annehmen, die zu dauerhaftem Leidensdruck und Hilflosigkeit führen können.

Eine weitere neuere Entwicklung im Zusammenhang mit Computerspielen sind die sogenannten „Serious Games“. Diese sollen im Gegensatz zu den herkömmlichen Spielen über den Unterhaltungsaspekt hinaus, positive Lernerfahrung, Wissensgenerierung und Verhaltensänderung fördern. Sie finden in verschiedensten Bereichen wie z.B. der Förderung einer gesunden Lebensweise Anwendung. Auch therapeutische Elemente können in diese Spiele eingebunden werden und finden so eine spielerische Umsetzung. Befunde aus der Forschung diesbezüglich sind sehr vielversprechend.

Weitere Informationen und den Artikel in Gänze können Sie in der Märzausgabe des Deutschen Ärzteblattes nachlesen.